„WINTER
– TIME“ – Teil I
Story: Tom Egger
Fotos: Raimund LECHNER,
Christina + Tom EGGER
ÖM-Motocrosser Tom
Egger & Co. haben für euch eine Winteralternative mit Spaßfaktor
und Nutzen getestet und euch dies in einem Bericht mit 2 Teilen zusammengefasst.
„BOMBARDIER – CAN AM - Outlander 800
und 650 Max “
Tom Egger:"Nach einer langen
Saison sind wir alle schon etwas froh über die kommende ruhigere Zeit.
Die ersten Zeichen für den Winter sind bereits da, das letzte Mal
MX- Fahren im heurigen Jahr steht kurz bevor oder Ihr habt euer Bike schon eingewintert,
verkauft oder die „Neue“ steht schon im Keller, der Garage oder wartet
darauf abgeholt zu werden. Aber schon beginnt man alle Sachen für
das nächste Jahr zusammenzutragen und vorzubereiten. Für viele
stellt sich bald die Frage: „Wann gemma wieder fahrn; wann geht’s wieder?“
Lange Rede kurzer Sinn.
Wir haben für euch
eine Winteralternative mit Spaßfaktor und Nutzen getestet. Mit freundlicher
Unterstützung von Autohaus POSCH in Bad Gams – Deutschlandsberg (Steiermark)
durch Hannes Paveza (Kontakt: www.autohaus-posch.at
bzw. office@autohaus-posch.at).
Wir konnten verschiedene ATV - Modelle testen. Auch ein nettes Dankeschön
an Tom Cincio für seine 650er!
Jetzt denkt sicherlich der
Großteil von euch: „Seid Ihr noch ganz dicht, ATV’s zu fahren?“ Das
hätten wir uns vor ein paar Jahren auch gedacht, aber seit es das
Schicksal mit den Zweitaktern auch nicht mehr so gut meint sind wir mit
Prognosen und Meinungen eher sehr vorsichtig geworden. Wir haben es probiert
und siehe da, es hat cirka der Hälfte unserer MX – Testfahrer und
sogar Inter ÖM – Pro’s sehr gut gefallen. Grundsätzlich sind
sich die Fahrzeuge (Bike – ATV) aufgrund Ihrer Geländetauglichkeit
ja ähnlich, jedoch kann man dies in Relation mit Ski- Abfahrt zu Snowboard-
Freeriding setzen. Der Untergrund ist zwar Schnee aber sonst; … na ja …nicht
wirklich. Es ist eben ein anderes „Ding“. Schlussendlich bleibt es „Gott
sei Dank“ jedem selbst überlassen, was gefällt oder nicht. Aber
manches Mal überrascht einen das Leben selbst, wenn man was Neues
ausprobiert.
Die getesteten Modelle haben
alle Zweizylinder 800 er oder 650 ccm Motoren mit EFI (electronic fuel
ignition). In der Quad und ATV – Szene wird also schon fleißig mit
EFI gefahren. Bereits mit dem Modelljahr 2006 verwendet SUZUKI in der LT-R450
(Rennquad) das EFI – System. Ab dem Modelljahr 2007 ziehen dann YAMAHA
und auch KAWASAKI mit EFI nach. Die verwendeten Motoren sind den Motocross
– Motoren sehr, sehr ähnlich! Was uns natürlich über EFI
neben der Umweltfreundlichkeit (weniger Treibstoffverbrauch, leiser) und
dem besseren Ansprechverhalten in allen Lagen freut, ist die Möglichkeit
per Elektronik (z.B. Yoshimura Cherry Bomb, $ 39,--) derzeit bis zu 7 Horsepower
zusätzlich zu erlangen!!!!!!!!
Zudem
hat YAMAHA für die Snowmobile Modellreihe 2007 in Ihre PHAZER 2 Stück
YZ-F 250 Motoren zusammengeklebt und diese mit EFI ausgestattet. (Wir hoffen,
so ein Ding mal in unsere Finger bzw. unter unseren Hintern zu bekommen.)
Das heißt, wenn EFI zu uns kommt, eingebaut in eine Motocross, ist
das System bereits tausendfach in ATV’s, Quads und Snowmobiles erprobt
und wir brauchen uns nicht zu Sorgen ob und wie EFI funktioniert beziehungsweise
ob die erste Modellreihe Kinderkrankheiten haben wird. Da sehen wir Dank
der artverwandten Erprobung keine Probleme.
Zurück zum Thema! Wie
gesagt EFI lebt bereits und der Chocke gehört der Vergangenheit an.
Per E-Start werden die Quads zum Leben erweckt und ein sonores, dumpfes
fast schon Blubbern erfreut unser Gehör. Angenehm ist das CVT – Automatic
– Getriebe. Zur Verfügung stehen Park, Neutral, Retour sowie 2 Vorwärts-
Möglichkeiten mit Standardgetriebe sowie mit Geländeuntersetzung.
Nach den ersten Metern macht sich ein breites Grinsen auf deinem Gesicht
breit, du spürst den Dampfhammer unter deinem Hintern. Etwas gewöhnungsbedürftig
ist der Daumen – Gas – Hebel, ist aber auch für Anfänger kein
Problem. Man benötigt aber doch einige Stunden Fahrpraxis um einen
ATV kennen zu lernen. Für uns MX’ er bedeutet die Geschwindigkeit
sowie das damit verbundene Anfahren von Hindernissen zunächst erhebliches
Gefahrenpotential (Kippen und Überschlagen). Hat man aber begriffen,
dass ein ATV eher in Richtung Geländewagen zu
fahren ist und unterdrückt man den competitiven Drang (zumindest vorerst
noch), so wird es bald schon sehr, sehr lustig und spannend. Kann man mit
dem etwas langsameren Trial und Enduro – Speed leben, so eröffnet
sich einem unerwarteter Fahrspaß der auch Skeptiker bald zum Grinsen
bringt. Man bekommt relativ schnell ein gutes Gefühl was machbar ist
oder auch nicht. Überraschend ist die enorme Steigtauglichkeit eines
ATV's. Mit elektronisch zuschaltbarem Allradantrieb, sogar mit Geländeuntersetzung,
krabbelt man ganz schöne Hänge rauf. Überschlagen hat es
uns noch nicht. Das ist auch gut so, denn es wollte dann doch keiner wissen
was passiert, wenn ein, an die 300 kg schweres gelbes Monster auf einem
liegt bzw. um die Ohren fliegt. Mit zunehmender Fahrpraxis steigt aber
auch wieder das Geschwindigkeitsvertrauen. Man lernt seine Grenzen kennen
und es macht auch gar nichts mehr, wenn man plötzlich nur noch auf
2 Räder durch eine Kurve fährt. Die Einzelradaufhängung
sowie die 3 Scheibenbremsen (die Hinterbremsscheibe befindet sich mittig
auf der Kardanwelle) sind gut abgestimmt. Ungewöhnlich sind der große
Abstand zwischen den Beinen, keine Kupplung und die vordere Bremse auf
der „falschen“, linken Seite.
Was uns aber auf die Spur
zur Winterüberbrückung gebracht hat war Mud – der Schlamm oder
landläufig „da Gatsch oder der Dreck“. Zum Einen wird man Dank der
großen Kotflügel kaum voller Dreck, es sei denn man sucht in
einem Wildschweinloch nach Regenwürmern, und zum Anderen kann es noch
so schmutzig sein und man wird nicht allzusehr ins
Straucheln kommen, umfallen oder gar ausrutschen. Was uns wiederum an den
letzten Winter erinnert hat – mit sehr viel Schnee, angefrorenen Knien
und blauen Hinterteilen sowie mit einigen aufgelösten Kunststoffteilen
am MX – Bike. Deshalb haben wir uns damals schon etwas für den Winter
gewünscht was uns Warmduscher nicht umfallen und auch nicht erfrieren
lässt. [Ja! Mit zunehmendem Alter (30 ++) wird man so. Nur Abwarten!]
Eine Alternative ist sicherlich
ein Snowmobile (€ 5.000,-- bis € 18.000,--) oder ein etwas günstigeres
Snowbike – Umbaukit (für MX – Bikes) um $ 3000,- . Aber da es hierzulande
eher lange kalt und gefroren ist, aber der Schnee in tieferen Lagen nicht
all zu beständig liegen bleibt kommen letztere Variationen eher in
schneereicheren Gegenden zum Tragen.
Ein ATV kann jahreszeitig
genutzt werden.
Im Winter zum Schneeräumen
und Trainieren. In den wärmeren Jahreszeiten kriegt man das Gefährt
ohnehin nicht zu Gesicht, weil ständig die Frau damit unterwegs ist.
Wenn man dennoch mal zu zweit unterwegs ist und durch die Gegend cruised,
tut das gemeinsame Gasgeben auch mal gut ;-). Im öffentlichen Straßenverkehr
darf man ATV Fahren, wenn man stolzer Besitzer eines B – Führerscheines
ist. Günstig ist auch die Möglichkeit, dass man einen ATV mit
einem PKW zusammenmelden kann.
Mit einem ATV Spaß
zu haben bedarf es kürzerer Zeit als mit allen Arten von Motorrädern.
Deshalb scheint es, was auch die Zulassungsstatistik zeigt, dass das ATV
und Quad Segment immer mehr an Beliebtheit zunimmt; weil die Dinger doch
etwas leichter zu fahren sind als Zweiräder.
Es
gibt mehrere Ausstattungsvarianten. Links z.B. die Outlander 800 XT Version
2006 mit ausgeprägten Geländereifen, Rammbügel, Seilwinde
und Handschützer; rechts die um 20 cm längere Outlander Max XT
Version 2007 - bereits schon mit Aluräder und Fernbedienung für
die Seilwinde. Die auf den Bildern gezeigte rote Version ist die Standard
Outlander 800. Nicht gezeigt wurde die Einzylinder Outlander 400 er welche
auch in den Versionen Standard und XT bzw. Max lieferbar ist.
Fazit: Die ATV’s haben das
Test – Lager nicht gespalten. Wir haben gesehen, dass auch andere Sachen
Spaß machen können und auch Quad – Skeptiker plötzlich
besonders schwer die Finger davon lassen können. Dem einen gefällts
halt mehr, dem anderen weniger und bekanntlich tut etwas Abwechslung immer
gut, nicht zuletzt um herauszufinden was tief im Inneren vielleicht doch
das Bessere für uns ist ...
... nämlich „MOTOCROSS“
;-)
………Fortsetzung folgt demnächst:
„Wintereinsatz“
Story: Tom Egger
Fotos: Raimund LECHNER,
Christina + Tom EGGER
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